Es war ein ziemlich warmer Tag im April. Nach dem Frühstück machte ich mich mit meinen Hunden auf den Weg zur ausgedehnten Gassirunde in ein etwas entferntes Naturgebiet. Also, Kofferraumklappe auf, Hunde rein und los ging es. Unsere Runde führte unter anderem über einen ziemlich steilen Acker, den man immer toll zum ausgiebigen Rennen nutzen konnte.
Meine Hündin Sunny rannte wieder einmal mit ordentlichem Tempo einem Ball hinterher. Doch plötzlich rannte meine Hündin nicht mehr, sondern flog quasi im Salto um die eigene Achse über den Acker. Sie war beim Rennen über eine erhöhte “Ackernarbe” gestolpert. Das Ganze geschah in nur wenigen Sekundenbruchteilen. Sie krachte mit der hinteren Seite auf den Boden, rappelte sich jedoch schnell auf und blieb etwas verkrümmt stehen. Das bedeutete nichts gutes. Ich rannte zu ihr, um ihren “Zustand” zu prüfen. Sie fiepte nicht, aber stand auch nach einigen Sekunden noch verkrümmt da. Und: Ihre Rute hatte einen leichten Knick. Ich zweifelte kurz, ob das schon vorher so gewesen sei, tastete ihren Rücken ab, bewegte Pfoten und Läufe durch, aber da schien alles okay. Nach ein paar Minuten schien sie auch wieder fröhlich und bewegte sich normal, doch die Rute hatte immer noch diesen “Knick”.
Um nichts zu riskieren, beschloss ich, den Ausflug zu beenden und mit ihr zu unserem Tierarzt zu fahren. Immerhin war sie schon zu diesem Zeitpunkt nicht die Jüngste. Am Auto angekommen, öffnete ich den Kofferraum, hob meine Hündin hinein und ließ dann meinen Malamuth-Labrador-Rüden hinein springen, da unsere neue Hunderampe noch nicht da war.
Und es kam wie es an diesem Tag kommen musste. Er rutschte beim Aufkommen im Kofferraum mit einer Hinterpfote an der Stoßstange ab und krachte mit seinem Hinterteil auf diese. Ein kurzes Fiepen, gefolgt von einem aufrappelndem Schüttler. Ein kurzer Blick und mir war klar, dass ich ihn direkt mit zum Tierarzt nehmen konnte – der Herr hatte sich nämlich die Hoden stark gequetscht und äußerlich ein wenig verletzt.
Prima.
Der ungeplante Tierarztbesuch kostete insgesamt 250 Euro – zwei ausgiebige Untersuchungen, ein Röntgenbild, ein stabilisierender Verband, Schmerzmittel, eine aufblasbare Halskrause und Wundsalbe.
Fazit: Meine Hündin hatte sich die Rute gebrochen, war sonst trotz Salto aber heil geblieben. Und mein Rüde Pan hatte sich schlicht und ergreifend durch den Sprung samt Spagat die Hoden gequetscht, sollte diese aber nun für einige Tage “in Ruhe” lassen und wegen der Wunde nicht daran lecken. So schnell kann es gehen.
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Warum ich zu 50% trotzdem entspannt blieb…
Viele Hundehalter kennen genau diese Momente. Hund hat wieder etwas unglaubliches fabriziert und ehe man sich versieht, sitzt man beim Tierarzt und hört die Euro-Scheine quasi rieseln.
Was meinen Rüden betraf, hatte ich viel mehr Sorge um seine “Männlichkeit”. Da er als Welpe zu mir kam, konnte ich direkt eine Hunde OP Versicherung für ihn abschließen, die bei notwendigen Operationen durch Unfälle den Großteil der Kosten übernimmt.
Nicht ganz so entspannt war ich bei meiner Hündin. Als sie aus dem Tierheim zu mir kam, wurde sie bereits auf ein Alter von 8 Jahren geschätzt. Exakt 1 Jahr zuviel, um in den üblichen Hunde OP Versicherungen aufgenommen zu werden – die Grenze lag damals bei einem Alter von 7 Jahren. Wie ich mitbekommen habe, gibt es aber mittlerweile auch für ältere Hunde OP-Versicherungen.
Was ist eine Hunde OP Versicherung und wobei hilft sie mir?
Eine OP Versicherung für Hunde wie die der Uelzener Versicherung greift dann, wenn dein Hund aufgrund eines Unfalls oder aufgrund von Krankheit operiert werden muss. Solch ein Unfall kann eben auch mal beim Planschen und Spielen im Hundepool oder beim Schwimmen im See passieren, beim Toben mit Hundekumpels oder wie bei uns bei der Gassirunde.
Je nach Versicherung werden bspw. nur Unfall-Operationen oder auch krankheitsbedingte Operationen übernommen. Außerdem übernimmt nicht jede Versicherung die gleiche Summe. Bei manchen Versicherungen sind es ca. 70 bis 80%, andere übernehmen bis zu 100%. Manche Versicherungen haben ein Jahreslimit (bspw. nicht mehr als 3.000 Euro jährlich), andere gestalten die Tarife ohne ein Limit aus.
Ganz wichtig finde ich auch, dass auch Operationskosten (teilweise) übernommen werden, die aufgrund rassetypischer Erkrankungen (wie bspw. Hüftdysplasie etc.) vorgenommen werden müssen. Darauf habe ich bei der Versicherung für meinen Rüden stark geachtet.
Warum ich für meine Hunde trotzdem Geld zur Seite lege
Trotz OP-Versicherung habe ich mir angewöhnt, monatlich Geld für meine Hunde zur Seite zu legen. Denn selbst wenn die OP Kosten für den Hund größtenteils von einer Versicherung übernommen werden, bleiben dennoch einige Euro übrig, die man selbst zahlen muss.
Der prozentuale Anteil klingt mit 15% oder 20% meist relativ niedrig. Die Realität sieht aber so aus, dass so eine OP für einen großen Hund wie meinen Rüden locker mal 1.500 bis 2.000 Euro kosten kann – je nachdem, was gemacht werden muss und wie die Nachbehandlungen aussehen. 20% von 2.000 Euro sind dann eben auch mal 400 Euro.
Abgesehen davon endet ja auch nicht jeder Tierarztbesuch in einer Operation. Wie man an meiner Geschichte vom Anfang sieht, passieren auch so viele unvorhersehbare Dinge, die vom Tierarzt mal begutachtet oder behandelt werden müssen. Und auch diese Behandlungen müssen eben bezahlt werden.
Damit der Geldbeutel dann nicht ganz so “bluten muss”, empfinde ich es definitiv als hilfreich, sich monatlich für solche Situationen etwas zur Seite zu legen.
Fazit – Hunde OP Versicherung – ja oder nein?
Auch wenn ich längst nicht alles mögliche versichern lasse, bin ich dennoch absolut für eine Hunde OP Versicherung. Sie bietet dir und deinem Hund dann finanziellen Schutz, wenn es dringend nötig ist.
Wer möchte sich schon in der misslichen Lage befinden, eine vielleicht notwendige Operation für den Hund aufgrund fehlenden Geldes nicht durchführen zu können? Ich denke, das möchte niemand.
Ich bin der Meinung, mindestens das sind wir unseren treuen vierbeinigen Freunden schuldig.